Seite:Das Auge des Brahma.pdf/67

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mir gesprochen hatte – auf dem engen Elefantenwege im Dschungel und dann vor der Tür unseres Hauses. Beim letztenmal hatte er, wie ich mich nur zu gut besann, wörtlich gesagt: „In der ersten Vollmondnacht kehrt Lundja-Mana für immer zu uns zurück!“ Und jetzt spielte der Vollmond in seiner rätselhaften Ansprache ebenfalls eine so wichtige Rolle!

Indessen hatte der Fakir dem Radscha den Pfeil überreicht, mit der Bitte, auf eins der weißen, an dem Schaft befestigten Bänder einige Zeichen zu machen. Als zweiter schrieb dann der Vizekönig mit einem Bleistift einige Worte auf einen der schmalen Zeugstreifen.

Jetzt kam Sarka-Mana mit dem auf diese Weise gekennzeichneten Geschoß zu uns herüber und hielt es meinem Freunde hin. Dabei bückte er sich tief zu dessen Ohr herab und flüsterte ganz leise, so daß nur ich, der neben Erich saß, ihn gleichzeitig verstehen konnte: „Sahib, wenn Lundja-Mana nicht bis Mitternacht bei uns ist, dann wird dieser Pfeil des göttlichen Strafgerichts Euch treffen!“

Erich lachte nur höhnisch auf und antwortete mit einem englischen Schimpfwort, das man am besten mit „alter Halunke“ übersetzt. Dann zog er einen Bleistift hervor, breitete eines der Bänder des Pfeiles über das Knie und schrieb trotzig mit großen Buchstaben darauf:

„Lundja-Mana.“

Schweigend ging der Fakir in die Mitte des Kreises zurück, legte den Pfeil auf die Bogensehne und

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/67&oldid=- (Version vom 30.6.2018)