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Hoheit; etwas Außergewöhnliches kann ich aber auch jetzt nicht dabei finden.“

Der Fürst schüttelte ungeduldig den Kopf.

„Ich stelle Ihnen gern meine gesamte Dienerschaft zur Verfügung. Lassen Sie die Umgebung sorgfältigst nach dem Pfeile absuchen – niemand wird ihn entdecken, niemand. Ich sehe dieses Experiment nicht zum ersten Male von dem Fakir, weiß auch, wie es gewöhnlich endet,“ sagte er plötzlich sehr ernst hinzu. – –




6. Kapitel.

Dama-Schenk entleerte nun den großen Weidenkorb seines Inhaltes, zeigte, daß er tatsächlich nichts mehr enthielt, und breitete dann wieder den flachen Deckel darüber.

So blieb der Korb eine ganze Weile auf dem dicken Teppich unberührt stehen, während Sarka-Mana und Dama-Schenk einige Meter davon bewegungslos wie Statuen in aufrechter Haltung verharrten.

Da flog plötzlich der Deckel zur Seite, und in dem nunmehr offenen Korbe richtete sich langsam eine weibliche, mit bunten Seidengewändern bekleidete schlanke Gestalt auf, eine Gestalt, die vollkommen Lundja-Mana, der Enkelin des alten Fakirs glich. Ich erkannte sie sofort wieder. Eine Täuschung war gänzlich ausgeschlossen. Und niemals werde ich das todestraurige Lächeln vergessen, mit dem die schöne Inderin meinen Freund anschaute.

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/69&oldid=- (Version vom 30.6.2018)