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Buchhalter als Zeuge zugegen gewesen, der nachher versucht hatte, Vermögenswerte der Erbschaftsmasse beiseite zu schaffen und später entflohen war. Dies alles hatte sich in Südafrika zugetragen, und die „Karola“, die gescheiterte Brigg, war doch, wie der Schriftsteller bestimmt wußte, ebenfalls aus einem dortigen Hafen gekommen.

Der Detektiv fuhr ordentlich hoch von seinem Sitz, so daß Heinz Gerster ganz erschrocken von seiner Zeitung aufblickte.

„Gerster,“ rief er erregt, „wissen Sie, was ich eben gefunden zu haben glaube? Nichts anderes als den Faden, der den Fall „Wendel“ mit Ihrer Liebesgeschichte verbindet!“

Der Schriftsteller schaute ihn daraufhin ungläubig an. Dann meinte er zögernd:

„Eine Verbindung besteht ja schon insofern, als Charlotte Wendel bisher als Rita Meinas bei Frau Deprouval gelebt hat.“

„Es gibt noch eine zweite – vielleicht,“ entgegnete Schaper eifrig. „Ich vermute, daß der Mann, der in Danzig vor mir Erkundigungen nach der Millionenerbin eingezogen hat, Charles Deprouval ist!“

Heinz Gerster legte schleunigst die Zeitung weg.

„Nein – wirklich?! Das wäre ja mehr als ein merkwürdiges Zusammentreffen,“ sagte er interessiert. „Wie sind Sie denn zu dieser Annahme gelangt? Fraglos haben Sie doch Ihre guten Gründe dazu.“

„Allerdings, die habe ich. – Auf diese Vermutung hat mich die gestrandete Brigg gebracht. Hören Sie, wie ich mir die Sache zusammenreime. – Unterstellen wir, daß Deprouval nach seiner erzwungenen Auswanderung aus Deutschland nach Afrika gegangen ist und dort bei dem Minenbesitzer Albert Wendel als Buchhalter eine Anstellung gefunden hat. Als Wendel

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/64&oldid=- (Version vom 31.7.2018)