Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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Ich habe etwan einen groben Esel einen andern seines gleichen auff die Kürbe laden hören oder eine schandliche Arbeit (welche gleichwol kein Herrn Gebott ist) mit unflätigen[1] Worten thun heissen daran er henckte / diß ist gut Teutsch; Ich kan aber solche garstige Zotten nicht loben / wann sie gleich noch so fein teutsch / so vil die Aussprach anlanget klingen vnd heraus fliessen als wann einem der Halß mit Speck geschmiert wäre; begehre auch hier nichts darvon zu melden / sondern nur zu sagen / wo vnd durch welche das beste und zierlichste Teutsch geredet werde.
Den Ruhm dieser Ehr hat von langen Zeiten her zwar die Statt Mayntz gehabt / welches ich ihr als meiner lieben Landsmännin von Hertzen gern gönnen möchte; aber ich sorge daß solcher jetziger Zeit nicht ihr: sondern vor ihr und allen anderen
- ↑ Vorlage: unfllätigen
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)