Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
|
Stätten vnd Provintzen in gantz Teutschland der Statt Speyr und ihrem nächsten Bezirck gebühre / dann da wird man einen guten Strich biß überhalb Durlach und Baden hinauff auch bey manchen Bauern / besser Teutsch finden als in vilen vornehmen Stätten; welches meines Davorhaltens das Käyserl. alldorten befindliche Cammer-Gericht / die Fürstl: Bad: Durlach: und Baden Bad: wie auch die Bischoffl: Speyerisch: Hoffhaltungen in der Nachbarschafft: und dann so vil Gelehrte geistlich und weltliche / die sich immer in selbiger Statt auffhalten / verursachen; dann diß ist gewiß / wer mehr lißt und schreibt als er mit Leuthen die nicht recht Teutsch reden / mündlich conversirt / der lernet unvermerckt eins und anders also aussprechen / wie ers zu lesen und zu schreiben pflegt; wann dann zween oder mehr zierlich redende literati von andern gehöret werden / die gleichwol ungelehrt oder wol gar nur Weiber oder Kinder seyn / so öhmen sie jenen alsobalden entweder ohngefehr oder auch wol mit Fleiß ihre Sprach nach; dahero es dann
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)