Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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und Leben / massen an den tapffern Spartanern abzusehen; und welcher es mit fremden Sitten befleckt / hat schlechte Ehr davon getragen / wie noch an dem Nachklang deß Römers Scipionis Asiatici wahrzunehmen!
Und zwar ihr neugierige verderbte Landsleuthe / machts wie ihr wolt / so könnt ihr euch selbst doch nicht anderst machen; ihr müsset ein: vor allemal geborne Teutsche seyn und verbleiben / und solt ihr gleich die Vorhäut auff Jüdisch oder Türckisch / eben als wie die Bärt auff Frantzösisch / Spanisch oder Croatisch beschneiden lassen; ja wann ihr gleich Tartarisch reden: mit den Indianern nackend gehen: oder euch gleich den Novazemblern in Beltzwerck biß über die Ohren verkleyden würdet.
Ihr arme Tropffen seyd schier zubetauren / die ihr sonst so klug und erfahren seyn wollet / und billich seyn sollet / daß ihr euch selbsten nicht kennet / sonder verkleinert! wisset ihr dann nicht / daß ihr von den Teutschen der Allerdapffersten: der Alleredelsten:
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)