Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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der Allerältisten Nation unter der Sonnen entsprungen? Wisset ihr nicht / daß beynahe die vornembste Geschlechter: und es manglet wenig / die Allerdurchleuchtigste Häuser in Hispania / in Italia und anderswo mehr / sich vor ein grosse Ehr halten; wann sie sich nur ein wenig zurühmen vermögen / ihre Vorfahren seyen auß Teutschem Geblüt entsprossen? Seyd ihr dann so unwissend / oder wolt ihrs sonst nit achten / daß die jetzige Frantzosen selbst von den Teutschen abkommen; deren unteutschen Sitten (die sie vielleicht von den alten Gallis, welche ihre alte teutsche Vorfahren ritterlich überwunden / erlernet und angenommen) ihr jetzo nachöhmet? und vermittelst solcher Nachäffung euerem Vatterland zum Spott und Hohn euch dem einen oder anderen zum Schlaven macht; gleichsamb als wären selbige von unseren Löbl. Vorfahren mit Fleiß in die umbliegende Länder geschickt worden / frembde Sitten und Gebräuch zu begreiffen / damit sie euch künfftig / wie jetzt vor Augen zu sehen / Gesätze vorschreiben: und
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)