Seite:Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel.djvu/95

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Caput X.
Was gehey ich mich drumb?

Ich komme aber widerumb auff unsere Sprach-Helden / als mit welchen ich vor dißmal mehrentheils zuthun; die zwar / so die rechte teutsche Sprach bey ihrer Reinigkeit zuerhalten ihnen angelegen seyn lassen / seynd billich mit allen andern rechtschaffenen Teutschen / so vor die Ehr ihren Vatterlands eyfferen / mit höchstem Lob zubecrönen; Was aber auß ihnen so unreimbte Quackeley vorbringt / in dem sie entweder das alt Teutsch mit Verwechslung der Buchstaben reformiren: Nagelneue von ihnen selbst erfundene / oder die alte verlegene vor 1000. Jahren abgangene Wörter mit Gewalt wider einführen: theils Buchstaben gar deß Teutschlands verweisen (alwo sie doch durch Verjährung so langer Zeit einen unstreitbaren Sitz erlangt) wann sie nemblich Kwal für Qual / Fader für Vatter / Mieder für Mutter uff stoltz Straßburgisch / und dergleichen schreiben wollen / wannenhero an statt zierlicher