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Paiwuzzo, und den Namen gaben ihm alle Leute.

Als nun einige Wochen vergangen waren, da kam ein anderes Vögelein angeflogen, nicht so bunt sondern mehr grau, und das war Paiwuzzos Weibchen. Und die beiden küßten und schnäbelten sich viel und bauten sich ein Nest in den Weinranken vor dem Fenster, und das Weibchen legte Eier und saß darauf und brütete. Paiwuzzo aber trug ihm fleißig Körner zu, damit es nicht hungerte; und als Junge aus den Eiern kamen, da trug er noch viel fleißiger und auch die Mutter flog aus und suchte mit, und Paiwai sammelte auch zuweilen und trug es ihnen zu und legte es in seinem Fensterchen hin, wo sie es aufbickten. Und als die kleinen Jungen im Neste flügge wurden, flogen sie mit ihren Aeltern in den Wald, und Paiwai hatte immer die bunteste Schaar Vögelein um sich, die um ihn spielten und sangen, Paiwuzzo blieb aber immer der schönste und liebste. Nun geschah es oft, daß Paiwai mit diesen seinen kleinen bunten gefiederten Gesellen zuweilen vom Morgen bis Abend in Wäldern und Büschen herumstreifte. Seine Aeltern hatten kein Arges daraus, denn er kam des Abends immer wieder; und es däuchte ihnen, daß er alle Tage freundlicher und sanfter ward durch den Umgang

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_127.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)