Seite:De Arndt Mährchen 1 166.jpg

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aber gebehrdete sich, als ob er dies alles nicht gehört noch verstanden hätte; er fing seine Quälerei und Winselei und Plinselei wieder von vorn an, klagte und jammerte und heulte erbärmlich um sein verlornes Mützchen; aber als Johann ihm kurzweg sagte: Es bleibt dabei, du bist der Diener und ich will eine Fahrt mit euch machen, da fand er sich endlich drein, zumal da auch die andern ihm zuredeten, daß es so seyn müsse. Johann aber warf seinen schlechten Hut nun weg und setzte sich die Mütze an seiner Stelle auf und befestigte sie wohl auf seinem Kopfe, damit sie ihm nicht abgleiten oder abfliegen könnte; denn in ihr trug er die Herrschaft.

Und er versuchte es sogleich und befahl seinem neuen Diener, ihm Speise und Trank zu bringen, denn ihn hungerte. Und der Diener lief wie der Wind davon und in einem Hui war er wieder da und trug Wein in Flaschen herbei und Brod und köstliche Früchte. Und Johann aß und trank und sah dem Spiele und den Tänzen der Kleinen zu, und es gefiel ihm sehr wohl. Und er führte sich in allen Dingen mit ihnen beherzt und klug auf, als wäre er ein gebohrner Herr gewesen.

Und als der Hahn seinen dritten Krei gethan hatte und die kleinen Lerchen in der Luft die ersten Wirbel anschlugen und das junge Licht

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_166.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)