Seite:De Arndt Mährchen 1 184.jpg

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sie kein Mensch sehen, er habe denn selbst eine solche Mütze. Da sagen die Leute denn, daß sie allerlei Schalkereien treiben, die Kinder in den Wiegen vertauschen, ja gar wegstehlen und mitnehmen. Das ist aber gewiß nicht wahr von den Weissen und Braunen. Sie kommen wohl in die Häuser der Menschen, sie können sich auch verwandeln, so daß kein Schlüsselloch so klein ist, da sie nicht hindurchschlüpfen, aber sie thun den Menschen nichts Böses sondern wollen nur zuweilen sehen, was sie machen. Meistens bringen sie ihnen was Schönes mit, besonders den Kindern, die sie sehr lieb haben. Und wann die Kinder bei’m Spielen Dukaten oder goldene Ringe gefunden haben, wie das wohl zuweilen geschieht, und mit zu Hause bringen, oder wenn kleine zierliche Schuhe oder ein neues Kleidchen oder grüne Kränzlein, wann sie erwachen, auf ihren Wiegen und Bettchen hangen, so haben das wohl nicht immer die himmlischen Englein gethan sondern oft auch die kleinen Unterirdischen. Das sagen aber viele Leute, die es wissen, daß sie oft unsichtbar um die Kinder sind und sie behüten, besonders damit sie nicht im Feuer und Wasser umkommen. Wenn sie ja jemand necken und schrecken, so sind es faule Knechte und schmutzige Mägde, die sie mit bösen Träumen ängstigen als Alp drücken als Flöhe stechen als

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_184.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)