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nicht von der Stelle können, und daß sie sich deswegen sehr davor in Acht nehmen. Er dachte aber auch, es mag wohl auch was Anderes seyn und du thust vielleicht Sünde, wenn du das Würmchen störst oder wegnimmst. So ließ er es denn sitzen. Als er es aber noch zwei Mal eben so wieder gefunden hatte und in derselben Angst herumlaufend, sprach er: Nein es ist nicht richtig; und nun darauf in Gottes Namen! Und er griff nach dem Wurm, der sich wehrte und festklebte. Er aber hielt ihn sicher und riß ihn mit Gewalt los, und hatte mit Einem Male einen kleinen häßlichen schwarzen Kerl sechs Daumen hoch bei’m Schopfe, der erbärmlich schrie und zappelte. Dem Bauer schauderte ob der plötzlichen Verwandlung, doch hielt er seine Beute fest und rief ihm zu, indem er ihm einige Klapse vor den Hintern gab: Geduld, Geduld, mein Bürschchen! wäre es mit dem Schreien gethan, so müßte man die Helden in der Wiege suchen. Wir wollen dich einstweilen ein wenig mitnehmen und sehen, wozu du gut bist. Der kleine Kerl zitterte und bebte an allen Gliedern und fing dann an erbärmlich zu wimmern und dem Bauren zu flehen, daß er ihn losliesse. Der Bauer sagte aber: Nein, Gesell, ich lasse dich nicht los, bis du mir sagst, wer du bist und wie du hieher gekommen und was du für Künste kannst, womit du in der

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_242.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)