Seite:De Arndt Mährchen 1 247.jpg

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Mannes, sagen die Leute, kam daher, daß ihm drei schöne Töchter, die man die drei schönen Blonden hieß und die hier in des Waldes Einsamkeit unter Heerden und Vögeln aufgewachsen waren, mit Einem Male alle drei in Einer Nacht davon gegangen waren und nie wieder gekommen sind. Das hatte der alte Mann sich zu Gemüth gezogen und sich von der Welt und ihren lustigen Freuden abgewendet. Er hatte vielen Umgang mit den kleinen Schwarzen und war auch manche Nacht ausser dem Hause, und kein Mensch wußte, wo er gewesen war; wenn er aber um die Morgendämmerung heimkam, flüsterte er seiner Haushälterin zu: Pst! Pst! ich habe heint an hoher Tafel geschmaust. Dieser alte Herr von Scheele pflegte seinen Freunden zu erzählen und bekräftigte es wohl mit einem tüchtigen husarischen und weidmannischen Fluche, in den Granitzer Tannen um die Ahlbeck und an dem ganzen Ufer wimmle es von Unterirdischen. Auch hat er Leuten, die er dort herum spazieren führte, oft eine Menge kleiner Spuren gezeigt, wie von den allerkleinsten Kindern, die da im Sande von ihren Füßchen einen Abdruck hinterlassen hätten, und ihnen plötzlich zugerufen: horch! wie es da wieder wispert und flüstert! Ein ander Mal, als er mit guten Freunden längs dem Meeresstrand gegangen, ist er wie in Vewunderung

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_247.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)