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Van Friedrich Arndt un Polluce un van Hunden un Katten.

Min seliger Broder Friedrich Arndt, as he van Jena kam, wo he drei Jåhr studieren leert hedd, bröchte sick eenen swarten Pudel mit to Hus, de wurd mit dem vörnehmen Namen Apollo ropen. Un de Hund, wiel he mit sinem Herrn up Akademien un Ulenversteten west was, hedd sick allerlei Besünnerliks annahmen as de annern Studenten un kunn går possierliche Künste. Tom Ersten verstund dat studeerde Deerd alle Künste to maken, de in sinen Dagen man de allerklüftigste Pudel kunnt hedd, äwerst sine höchste Kunst was, dat he singen kunn fast äwerminschlich un mehr as een Minsch, lustig edder trurig sacht edder lude, kort recht up’t Komando. He dheed dat äwerst nich för jedweden noch to jeder Tid; wenn he sehr hungrig was, denn ging’t em licht un hell ut der Kehl, as de Kugel ut der Pistol, as man im Sprichwurt seggt: Hungrige Musikanten spelen un hungrige Vägel singen am besten. Min Broder Fritz äwerst un Apollo vörstunden eenanner up’m Pricken, un wenn he sede: Apollo sing’s! edder: Apollo sings lude! sing’s fin! sing’s zärtlich!

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_033.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)