Seite:De Arndt Mährchen 2 047.jpg

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Benk hen un wurd doodeubleek, un se bröchten en to Bedd as eenen Kranken, un den drüdden Dag was he eene Lik un den säwenden Dag lag he up dem Kenzer Karkhoff. Äwerst dat hedden de Hesters ook nich lagen: bi Johann Veelhawer slog de Damgårder Salw an, un as se Paulmann begrowen, ging he all wedder achter sinen Ossen im Felde.

Ja de Hester is een slimmer Vagel, sede Jochen Eigen; man schall egentlich keenem Vagel truwen, de eenen swarten edder swartbunten Rock anhett, ook keenem swarten Hohn, wenn’t nich geele Föt hett. Dårüm is de swarte Drossel to liden mit den goldgeelen Föten un is een fründlicher Vagel, hett eene söte Stimm un een god christlich Gemöth. Min Vader wüßt dåvan eene Geschicht to vörtellen, de was sehr trurig. Achter der Kark in Starkow, wo nu dat Kösterhus steit, då wahnde enmal een Wewer. De Wewer hedd eene schöne Esch vör der Dör stahn, eenen graden hogen Boom, so glatt un schier, datt de flinkste Matros nich herupflattert were. Up dissem Boom hedd seit veelen Jåhren een Hester sin Nest, un de Wewer in sinem dummen Sinn hegde den Vagel un meende, he schull em Glück bedüden, un is doch een Hexenvagel, as alle Welt weet, un darüm süht man en mit Ulen un Hawks un annerm son Tüg van vernünftigen Lüden so oft an de Schün- und Perdstalldören nagelt, datt he mit sinem Gesicht de olden Wederhexen afmöten un wegjagen schall. Äwerst de arme Narr de Wewer helt grote Stücke up den Buntjack un smet em oft Stücken Kes un Fleisch un Maddiken hen, wenn he sine fründlichen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_047.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)