Seite:De Arndt Mährchen 2 054.jpg

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sick im Ring herümküseln un Kringelkranz de Wide singen; äwerst ji wet’t nich, wo’t toerst herkamen is; un dåvan schält ji de Geschicht nu hüren. Et is eene Wewergeschicht, de sick woll vör veelen hundert Jåhren begewen hebben mag, un van eener Wewersche, de Fru Klinkenbarg het, hett mine Moder de Geschicht leert.

In eenem Dörp in dem Land, wo the Sidenwörmer de Side üm de Böm wewen un wo alle Frauen Sid spinnen un wewen as hier Flass und wo alles sidene Kleder dreggt, lewde een Sidenwewer, een rechtschaffen flitig Mann, de eene stille frame Frau un woll een halwes Dutz Kinder hedd. Nu begaff et sick eenes goden Dags, datt de Frau fröhmorgens in de Stadt gahn was un to ehre öldste Dochter, de Marieken het un twelf Jåhr old was, seggt hedd: Marieken giff Acht, wenn de Klock acht sleit, denn müßt du dinen Swestriken un Brödigen een Botterbrödken smeren, un vörgett ook nich, den negen lütten Hemplings in dem groten Burken Water int Glaß to geten. Un Marieken hedd de Botterbröde nich vörgeten, denn de annern Kinder vörgeten nich, ehr Fröhstück to begehren; äwerst de armen lütten hemplings künnen nich spreken. Un Marieken stund in der Dör, un eene Schow Dörpkinder leepen vörbi un repen: Kumm mit, Marieken, in den Busch Erdbeeren plücken! Un se un ehr öldstes Bröderken leepen mit en un vergeten sick, un gingen erst gegen Middag to Hus. Un då begegnede en ehre Modet, de ut der Stadt kam un sick vörwunnerde, datt ehre Kinder der den Weg ut dem Busch herunner kemen. Un se gingen nu mit eenanner int Hus, un de Moder frog un

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_054.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)