Seite:De Arndt Mährchen 2 167.jpg

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un Eddelmann müßt lewen känen; darüm süh hier! dåvan steck di alle Taschen vull un nimm so veel, as du wist, un denn gah in Freden. Un se wieste em eenen ganzen Schepel vull Dukaten. Un Dom stellde sick dumm un ungelehrig un sede: Ick hew dat so god bi ju un dat geföllt mi hier so woll, datt ick min Jåhr utdenen will; ehr gah ick nich. Wat Geld un Dukaten! Un dat olde grise Unglück bet de Tähnen tosam, un sweg, un sach doch noch fründlich dåbi ut, un ook Dom let sick nicks marken.

Un se grübelde lang hen un her un besprack sick mit den wisesten Hexenmeistern. Denn datt Dom eene gewaltige Kunst hedd, kunn se an der Angst in ehrem Liwe föhlen, wenn he ehr sehr nah trat. Un se wurden eenig äwer eenen nüen Pfiff un Kniff, womit se en to fangen hapten, un de Oldsche rüstede sick, et int Werk to richten.

Un as Dom den drüdden Dag upstahn was, klung dat äwer den Slotthoff: Dom büst du då? un he antwurd’te: Ja, gnädige Frau, un stund ter Stund vör ehr. Un de olde Hex sprack to em: Min leewe Fründ, ick hew sehr unrecht dhan an di un an mi, datt ick di, den schönsten starksten Mann, van mi laten wull. Un nu hew ick mi mit Gott besunnen un eenen betern Fund funden, de uns beiden gefallen kann, un dat is mine öldste Dochter. Ick hew lang markt, datt di dat hübsche Kind geföllt, un deswegen eben, bild ick mi in, wullst du nich van mi tehn; un nu will ick se di tor Fru gewen, un wi willen noch hüt Awend eene lustige Hochtid holden, un ut dem Knecht schall een Herr warden. Denn bliwst

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_167.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)