Seite:De Arndt Mährchen 2 212.jpg

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Hans dachte bi sick: de Doiwel kann sin Spill hebben, un truede toerst dem Freden noch nich, un töwde noch woll eene gode Viertelstund un lag heel stillign stillign as eene Mus, de den Kater äwer sick luren süht. Äwerst as sick jümmer nicks rührde, fatede he sick endlich eenen Ossenmod, richtede sick langsam up, un klatterde heel sachte an der annern Side äwer dat Gitter. Un as he herut was un dat Undeerd van vör un achter betrachten kunn, sach he woll, datt er würklich muschdood was un sick up dem Gitterisen fangen un doodblödt hedd. Un nu betrachtede he den Bier noch veel nauer, kloppte up sinen harden swarten Rüggenpanzer, beföhlde nich ahnen Gruwel sine scharpen witten Hauers, un dachte: bi eenem Haar, un se hedden di din beten Lewen ut den Ribben herut föhlt; un mit dem föll he up sine Knee, wo he stund, un dankte Gott för sine Gnad, de em so wunderbarlich ut sinem dullen Anslag herutholpen hedd. Darup sprung he fröhlich wedder up un reep: Viktoria! Viktoria! Juchhe Viktoria! swing di, Fortuna, un sett alle Segel bi! du schast mine Göttin sin! Heissa! nu bün ick een Prinz! Un he juchte un josede so gewaltig, as were de ganze Wold nicks as Strid un Slacht west.

Dårnah ging he hen, nam sinen Degen, un gaff dem Bier noch een paar deepe Wunden unner dem Buk; un de Doode let sick dat still gefallen, un müßt ook up dem Kopp noch een paar Schmarren vörleef nehmen. As dat dhan was, led he sine Rüstung wedder an, stack sin Swerdt in de Sched, nam Schild un Speer un Cither, un swung sick up sinen Schimmel - un so lustig up dem Footpat

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_212.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)