langweilige Gesichter, und oft lag die Sonne länger auf den Teppichen und Decken, als man es ihr gestatten wollte. Es war, als hielte eine unsichtbare Hand das Pendel der Uhren fest. In dieser verschüchterten Stille wuchs das neue Schicksal der Bartholmé wie etwas Dunkles in der Dämmerung; die Menschen und Dinge hatten die Klarheit ihrer Linien verloren. Die Worte kamen gedämpft und mehr fragend als bestimmend. Allen im Hause hatte sich dieses Warten und Sichfürchten mitgeteilt. Es war, als hätten sie ihre Fröhlichkeit an die herrlichen Herbsttage da draußen verschenkt.
Und wenn jemand unter ihnen war, der sich sein Lächeln gerettet hatte, so war es Frau Blanche selbst, auf deren gesegneten Leib sich alle die fragenden und wartenden Blicke nun zum dritten Male vereitilgten.
Victor Hadwiger: Blanche. Axel Juncker Verlag, Berlin 1920, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Blanche.djvu/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)