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verziert war. Ihre Karten lagen dabei in einem Kuvert, auf dem das Motto prangte: »Rubi gagne«.

Ich hatte mich heute Morgen gerade hingesetzt, um Ihnen dies zu beschreiben, als ich die Zeitung aufnahm und die erstaunlichen Nachrichten fand, daß die Huangtsung-Station an der Peking-Bahn von Boxern verbrannt worden ist und daß französische und belgische Ingenieure von der Luhan-Bahn vor den Rebellen nach Tientsin geflüchtet sind, wo sie nach großen Leiden eintrafen. Missionare sind an verschiedenen Orten mit Konnivenz der Mandarine ermordet worden. In Tientsin selbst wird ein Angriff der Boxer erwartet, und in Peking soll sich die Lage sehr verschlimmert haben.

Während der letzten Tage waren die Telegramme gerade ganz beruhigend gewesen; es hieß, daß seit der Ankunft der Gesandtschaftswachen völlige Ruhe in Peking herrsche. So hatte ich denn Boxer und alle anderen Realitäten vergessen und hatte weiter Märchen geträumt.

Und nun kam das Erwachen, und mir ist, als sei ich unsanft aufgerüttelt worden.

Wie ich gerade all die Nachrichten gelesen hatte, kam Miß Tatiana de Gribojedoff ganz aufgeregt zu mir gestürzt und sagte, sie habe gehört, daß wir wieder in New York eingetroffen seien, und wir wären gerade diejenigen Menschen, mit

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/197&oldid=- (Version vom 31.7.2018)