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bemüht; Heinrich, stets sein eigener Premierminister, hätte sonst absolutistischer, nach Französ. Weise, gern auch mit tüchtigen Fremden, geschaltet. Erst als jene, dann auch Elisabeth, starben, verfalle er auf rohere, niedere Mittel. Er bevorzuge Juristen und Geistliche im Rath, wohl nicht um dem hohen Adel Macht zu nehmen, sondern weil sich unter jenen mehr Talent, Bildung und staatsmännisches Geschick fand, und er sie mit Richterstellen und Prälaturen, also für die Krone kostenlos, belohnen konnte. – Jedes allgemeine Urtheil, das G., der beste Kenner jenes Zeitraums, sicher ausspricht, wird bestehen: eben darum hätte man gerne mehr von ihm gehört. – Index und Anmerkungen schliesst der Plan der „Zwölf Englischen Staatsmänner“, deren Bestandtheil dieses Werk bildet, aus. Vgl. Ath. 10VIII89, 181; W. B. in CBl 1889, 1404; Kingsford in Ac. 10VIII89, 81.


Kurze Mittheilungen über die Literatur von etwa 1887–90, zur Geschichte Englands. A) Von Edward I. bis auf Richard III.
Ueber * und Siglen s. o. Bd. III S. 206. Vgl. Abkürzungsverzeichniss.

Quellen und Urkunden seit Ende 13. Jahrh.’s. F. D. Swift, Marriage alliance of Pedro of Aragon and Edward I., 9 Oct. 1273 (EHR Apr. ’90, 326–8), aus Aragon. Archiv: Edward desponsavit, per verba de futuro, filio maiori Infantis seine älteste Tochter, Sordue, bezeugt von Gascon. Prälaten und Adligen, Rog. Clifford, Joh. Bohun, Ant. Bek. Verf. stellt Jacob’s Politik gegen Frankreich dar: Edward I. traf ihn 1269 zu Burgos bei Alfons von Castilien, von dem er schon 1254 den Rittergürtel empfangen hatte. Da der Verlobte, Alfons III., 1291 bei der Hochzeit starb, blieb der Vertrag erfolglos, er zielte gegen Philipp’s Uebergriffe in Südfrankreich, besonders 1272 in dem von Aragon abhängenden Foix. – F. Pabst, Die Sprache der Mittelengl. Reimchronik des Robert von Gloucester. I: Lautlehre (Berl. Diss. ’89). Sprache und Stil des Theiles bis 1135, den Wright [s. oben II, 232] einem anderen Dichter zuweisen möchte, seien von denen des späteren Theiles nicht verschieden. Von den Südengl. Legenden schrieb man früher mehrere Robert zu, Ellmer nur noch vielleicht die von Kenelm [vgl. Mon. Germ. 28, 664, 55]; Verf. spricht ihm auch diese ab. Dass sie den Robert, und er wieder andere dieser Legenden, z. B. Becket, benutzt, erkläre sich vielleicht daraus, dass die Legenden in S. Peter’s zu Gloucester entstanden, wo [? Mon. G. 663] Robert lebte. Als philologisch tüchtig lobt diese Arbeit Klöppel, M. a. Engl. Spr. u. Lit ’90, 92. – Die Haveloksage, ein Nachklang der Dänisch-Englischen Beziehung (vielleicht der Verbindung unter Cnut?), entstand wahrscheinlich unter den Dänischen Ansiedlern Ost-Englands. The lay of Havelok the Dane hält John W. Hales (Ath. 23II89, 245) erst nach 1296 abgefasst, da Roxburgh als nördliche Reichsgrenze erscheint. Vielleicht sind auch andere Stellen durch Edward’s I. Reform beeinflusst. [Die Verbindung mit bestimmten

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_154.jpg&oldid=- (Version vom 6.12.2022)