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über die Clericalen ich dir neulich schrieb, genähert habe, um ihm in der therapeutischen Form zweier Egel das Blut auszusaugen. Er arbeitet in Folge dieser Gemüthsstimmung an seinem Buche mit einem Eifer, der mich erschreckt, denn jeder neue Bogen, den er fertig bringt, bringt ihn auch der Hochzeit näher.

Im ganzen Schlosse grassirt jetzt das Buch Tobias: Der Oheim studiert es, die Tante erbaut sich daran, ich habe es gelesen, das ganze Gesinde buchstabirt es und Severin erläutert es täglich während und nach dem Mittagsessen. Dasselbe gehört zu den Apokryphen und enthält die an Wundern aller Art reiche Geschichte des frommen Juden Tobias und seines ebenso frommen Sohnes Tobias, die sich schon im achten Jahrhundert vor Christus zugetragen hat, deren Wahrheit aber von ketzerischen Bibelkritikern angefochten wird. Wenn man aber bedenkt, wie entfernt die Zeit ist, in der diese Geschichte spielt, wird es jedem denkenden Menschen unglaublich erscheinen, dass sich die bezweifelten Wunder nicht wirklich ereignet

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/57&oldid=- (Version vom 31.7.2018)