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unbekannt: Die Frau

Treue im Herzen bewahren, damit sie nicht vergehe auf der Erde.

Glücklich aber, erkannt, geliebt, wird sie unerschöpflich im Beglücken sein.

Solche Frauen waren es, welche mit unsterblicher Größe auf den Blättern der Geschichte unser Interesse erregen. Solche Frauen sehen wir die größten Opfer bringen, nur solche Frauen können im Stande sein mit kräftiger Selbstverläugnung eine Krone von ihrem Haupte zu werfen, wenn sie es für heilsam erachten.

Solche Frauen gibt es noch mehr, als wir ahnen und daß wir sie zu den Ausnahmen zählen müssen, liegt in den falschen Grundsätzen unserer Erziehung, die gleich im ersten Keim Blüthe und Frucht erstickt.

Unsere Töchter lernen, je nach den Verhältnissen, oft recht vieles, mitunter sogar gründlich. Man lernt ihnen aber nicht denken, nicht fühlen, nicht (die Grundlage des Verstandes) sich, die Welt, Andere richtig und gerecht beurtheilen. Mit einem Wort, man lernt ihnen nicht leben, nicht den tiefen Ernst des Lebens. Alles dreht sich darum zu gefallen. Das Schöne und Erhabene

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/28&oldid=- (Version vom 21.11.2023)