unbekannt: Die Frau | |
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übergangen haben, welche leider schon zu Nationen herangebildet der Schauder und die bètes noires[WS 1] aller Männer sind. Jene nämlich, welche im Reiche der Capricen, Launen, Fachsen ihr furchtbares Unwesen treiben. Wer hat im Verkehr mit der Welt, ja in seiner eigenen Familie nie Solches kennen gelernt und darunter gelitten? Zu was also noch alle die zahllosen Krümmungen und Auswüchse dieser sich und den Anderen das Leben erschwerenden, verderbenden Charaktere aufzählen und schildern, wo wir täglich Beispiele der traurigsten Folgen erleben.
Ein zweiter und weit gerechterer Vorwurf trifft diese Blätter, wenn man fragt, zu was sie überhaupt geschrieben wurden? Darauf könnte ich nun als erste Antwort den unter den Menschen viel zu wenig berücksichtigten Grund angeben, „weil es mich gefreut hat“ und jeder recht hat – sobald er kann und es etwas Erlaubtes ist – wenn er das thut was ihn freut. Eine zweite Frage wäre dann freilich diese, „ob er auch das Recht hat, Andere mit seinen Freuden zu langweilen?“
Ueber diesen Punkt habe ich mein Gewissen damit beruhigt, daß sehr viel Schlechtes und
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ frz.: „schwarze Biester/Ungeheuer“
unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/31&oldid=- (Version vom 21.11.2023)