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unbekannt: Die Frau

ihn von diesem Standpunkte aus betrachtet als den Sieger unter den Schwachen herrschen läßt, und ihn zu jener über Alles und in Allem ausgedehnten Freiheit zu berechtigen scheint, in deren Namen er so viel Unrecht begeht.

Männer! sucht den Umgang edler Frauen, damit sich eure Sitte bilde; nur ein gesunkenes Ehrgefühl, Gemeinheit des Geschmackes, Rohheit der Seelenbildung flieht ihn. –

Frauen! sucht den Umgang geistreicher, aufgeklärter Männer, damit sich euer Geist kläre; ist er es, dann zieht den ihren in das Reich der Empfindungen und reichen Phantasie, wo ihr allein regiert und Richterinnen seid. Ist der männliche Geist geschmückt mit den unzähligen Blüthen eurer Pflanzungen, nähren euch seine Früchte, stimmen dann die ungleichen Töne in eine Harmonie zusammen, dann begegnet euch in dem schönsten Punkte des irdischen Lebens auf derselben Stufe. Vorherrschender Umgang der Frauen unter einander verdirbt sie. Ihre Schwächen und Kleinlichkeiten regen sie gegenseitig auf, führen immer Krieg, ohne sich zu bekämpfen; sich genau kennend, haßt, verfolgt und fürchtet Jede die Macht und die Kunstgriffe der Anderen, in denen sie instinktmäßig immer einen bösen Feind

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/8&oldid=- (Version vom 21.11.2023)