noch nicht um sie. Sammle ich nicht feurige Kohlen auf Ihr Haupt? Werde ich endlich hoffen, von Ihnen beachtet zu werden? Oder wird nur der Mann im Tête-a-Tête empfangen, der den Namen eines Rohan mit der Aussicht auf einen Kardinalshut verbindet? Ich weiß von ihm, wie gern Sie, reizende Delphine, Straßburg mit Versailles vertauschten. Aber leider ist ein Rohan immer noch der ungeeignetste Führer dorthin.
In jedem Buchstaben Ihrer Antwort, verehrteste Marquise, bebt die Entrüstung: Weil ich „eine trunkene Tänzerin herausforderte“, von Ihnen Märchen zu erzählen, weil ich „so tief gesunken“ bin, zu glauben, die Marquise Montjoie könnte mit einer Guimard auch nur einen Gedanken teilen. Ich fühle mich geschlagen, vernichtet, gnädigste Marquise; ich bin bereit, für meine Sünden kniefällig um Verzeihung zu bitten, – wenn Sie mir gestatten wollten, es nicht nur auf dem Papier zu tun
Fordern Sie, was Sie wollen, – nichts wird mir zu erfüllen unmöglich sein, ist Ihre Gunst der Preis dafür. Ich fühle mich schon als Ihren Beauftragten gelegentlich meines heutigen Gesprächs mit dem Herrn Marquis.
„Nur des Königs ausdrücklicher Wunsch würde
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/121&oldid=- (Version vom 31.7.2018)