Verse Racines zu besitzen behauptet, und es so gut wie keiner zu wahren versteht, den Herren Gluck und Piccini, die dafür sorgen, daß die großen Geister von Paris etwas zu tun haben, – fehlen würde.
Sie wissen, ich habe geschworen, daß Figaro die Bühne erobert. Sie sind zu gute Christin, teuerste Frau Marquise, als daß Sie einem armen Sünder nicht helfen würden, seinen Schwur zu halten. Hat erst der Großfürst von Rußland mir Beifall gespendet, wird der König von Frankreich mich – aus Höflichkeit gegen den illustren Gast! – nicht verdammen können.
Meine Liebe. Sie sind nach Versailles übergesiedelt, und wenn schon Ihr Leben eine ständige Flucht vor mir bedeutete, so ist es jetzt fast ganz unmöglich geworden, Sie allein zu sprechen: In aller Frühe beginnt mit dem Eintritt des Friseurs die Toilette, es folgen die Morgenspaziergänge mit der Königin, die Besuche und Diners, die Exkursionen zu Wagen und zu Pferde, die Nachmittagstees, die Bälle, das Theater, die Soupers –, wo bliebe bei alledem für den Gatten noch eine Zeit übrig, der, durch die „väterliche“ Stellung, die Sie ihm anzuweisen die Gnade hatten, gewöhnt
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/318&oldid=- (Version vom 31.7.2018)