Machtmachern unterwürfig zu machen. Wir verwerfen sie. Wir verlangen die Anerkennung der Souveränität des Volkes, nicht die Stillung unseres Hungers durch Brosamen, die von des Reichen Tische fallen.“
Die Notabeln sind äußerlich ruhiger, umso erregter im Innern. Es ist ein andrer Adel als der von Versailles, der sich den erstaunten Blicken der Pariser preisgibt: viele Männer mit großem Namen in geflicktem Rock, viele Priester mit arbeitsharten Händen.
Ehe Du diesen Brief erhältst, werden wir zusammengetreten sein. Eine eben erschienene Broschüre steigert noch die Erregung. Sie trägt den Titel: „Letzte Gedanken des Königs von Preußen“, und enthält unter anderem folgende Sätze, die heute früh in großen Lettern an den Straßenecken prangten:
„Nationen, die mit geborgtem Geld Kriege führen, werden niemals Frieden haben; nach dem Krieg mit dem Nachbarn beginnt der Krieg mit den Geldgebern; das Volk kommt nie zur Ruhe. Bleibt schließlich nur der Ausweg des Bankrotts, und er ist unvermeidlich.“
Meine Liebe. Die außerordentlich anstrengende Tätigkeit im dritten Bureau der Notabelnversammlung
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/424&oldid=- (Version vom 31.7.2018)