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Haar, mit zerrissenen und beschmutzten Kleidern liegt zwischen dem thaunassen Gras am Straßenrand in einer Lache von geronnenem Blut das große Glückskind seiner Zeit, der verwöhnte Liebling des Königs, der Vicomte de Letorière!

Der alte Herzog zerrt die Handschuhe von seinen hagern Händen, beugt sich über seinen Schützling, befühlt ihn – der Körper ist schon kalt.

Die Augen des alten Herrn folgen aufmerksam den Blutspuren, die sich deutlich weiter ziehen bis an die Mauer der Abtei … Er hat begriffen! … „Armer Teufel!“ murmelt er, „als ob ich’s ihm nicht voraus gesagt hätte! … Nun freilich – die Etiquette hat gesiegt!“




Die Einzelheiten des Todes Lancelot’s de Letorière drangen nie in das Publicum. Die Kunde verbreitete sich, er sei an den schwarzen Blattern gestorben.

Die Blutspuren im Kirchhofe der Abtei erregten einiges Aufsehen, aber Dank der mächtigen Stellung der Verwandten Julie’s wurde die Sache

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)