Seite:De Etiquette Schubin Ossip.djvu/92

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Und jetzt habe ich Dir Deinen Willen gethan, jetzt laß mich in die Abtei zurück,“ beginnt sie nach einem Weilchen.

„Nur eine Minute noch,“ bittet er, ihre Hand, die sie ihm entzogen, von Neuem erfassend. Oh, wie leicht es ihm wird, sie zurückzuhalten! – „Nur eine Minute, wir müssen doch das Nähere bezüglich unserer Zukunft vereinbaren?“

„Das ist wahr,“ gesteht sie ihm zu – „aber was ist da zu vereinbaren?“

„Wenn Du mich lieb genug hast, Dich über die Kleinlichkeiten der Welt erhaben zu zeigen – Alles … im entgegengesetzten Falle … nichts.“

Sie zerrt an ihren Fingerspitzen – „ich verstehe Dich nicht ganz …“ sagt sie.

„Mit einem Wort – hättest Du den Muth, Dich von mir entführen zu lassen?“ fragt er.

„Aber Lancelot!“ sagt sie, und tief erröthend, vorwurfsvoll hebt sie ihr Gesichtchen zu dem seinen und läßt es beschämt wieder sinken.

Unwillkürlich lächelt er, sehr gutmüthig freundlich, und ihre heißen Wangen streichelnd, flüstert er: „Oh, Du kleine Heilige! Aber hab’ keine

Empfohlene Zitierweise:
Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/92&oldid=- (Version vom 31.7.2018)