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Aus dem dampfenden Thal,

Duftübersponnen,
Drang leis und leiser
Das Summen des Marktes,
Der Hammerschlag der Gewerbe,

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Der emsigen Menschheit Mühestöhnen.

Durch die Föhrenstämme der Halde
Ward mir vergittert
Das Bild der blauenden Berge
Und der fernen Menschengefilde.

30
Und mir war’s, als gingen

Im süßverzehrenden Zauberklang
Lange, lange Jahre
Meinem lauschenden Herzen vorüber,
Als tilgte die karge Zeit

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Mit wenig Minuten

Die Schuld eines ganzen Jahrhunderts. –
Der Vogel schwieg –
Und ich kehrte zurück.
Nach deinem Herzen

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Zog mich die Sehnsucht,

Du Glück meiner sonnigen Jugend!
Ich stand auf der Höhe
Und blickte hinab
In’s Thal meiner Kindheit.

45
Noch schien es dasselbe

Thal meiner Kindheit, –

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_038.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)