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Fernsicht.
Auf des Berges höchstem Scheitel
Steh’ ich allezeit so gerne,
Wandersehnsucht, Wunderahnung
Zieht mich nach der lichten Ferne.
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Und im Herzen hör’ ich’s rauschen, Jubelschlag von Adlerschwingen,
Und es wähnt die trunkne Seele,
Durch’s Unendliche zu dringen.
Doch wie bald wird’s bang’ und öde,
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In dem schwindlich weiten Raume,Und nach einer Stelle flücht’ ich
An der Berge blauem Saume.
Schwimmen doch wie sel’ge Inseln
Wollig weiche Wolken drüber,
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Und nach deinen lieben AugenFliegt mein müdes Herz hinüber.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)