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Liebesfrühling.
Liebchen, sieh’, der Frühling kam uns wieder,
Alle Wesen glüh’n, ihn zu begrüßen,
Lebenskeime fluthen durch den Aether,
Zartes Grün erwacht zu unsern Füßen.
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Daß die Welt nicht in des Todes Banden, Ohne Blumen, ohne Menschen bliebe,
Sandte Gott den Frühling auf die Erde,
Sandte er in’s Menschenherz die Liebe.
Droben noch am Waldberg kämpft der Winter
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Hinter’m Eiswall müde und vergebens,Aber mächtig aus den Blüthenthälern
Jauchzet der Triumphgesang des Lebens.
Liebchen komm’! Wie sich die Schalen lösen
Von der Knospe ahnungsreicher Fülle,
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So von deines Leibes LenzgeheimnißHeb’ ich leis die jungfräuliche Hülle.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)