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Die Seebraut.

„Du blickst so starr, mein Buhle,
     Wie in geheimem Schmerz;
Nicht glühen deine Wangen
Von süßem Minneverlangen.

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     Was ängstet dir das Herz?“


„Mich faßt ein dunkler Schauer
     Aus alter, böser Zeit,
Da waren noch Nixen im Lande,
Die wuschen hier am Strande

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     Zur Nacht ihr grünes Kleid.


Oft lauscht’ ich ihrem Sange
     Und ihrem lockenden Reih’n.
Viel Nächte kam ich zum Haine,
Denn weh’, der Nixen eine,

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     Die war die Liebste mein!
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)