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Mir banget für dein Leben, drum, Jüngling, hör’ mich an:

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Erwähle zum Genossen dir einen starken Mann.“


Da sprach der Held erröthend: „Deucht dir mein Muth so klein?
Dich Hohe zu erwerben, vollbring’ ich’s wohl allein!“
Sie aber bat ihn lange, bis er besänftigt war;
Da nannt’ er ihr mit Zaudern den kühnen Peregar.

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Er führt’ ihn durch den Garten, – nicht weiß ich, was geschah,

Als daß vor Grimm die Herrin man Abends weinen sah;
Einsam in der Dämm’rung verschloß sie ihr Gemach
Und sann in Nacht und Schweigen furchtbaren Dingen nach.

Herr Peregar, der Degen, der liebt’ ein holdes Kind,

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Sie war aus Rosamundens edlem Hofgesind’;

Ihm war sie ganz zu eigen, und manche sel’ge Nacht
Hat er an ihrem Herzen in Spiel und Scherz durchwacht.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_237.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)