Seite:De Heimatlos (Spyri) 067.jpg

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„Es ist mir auch recht“, sagte der Wirt und sah ein, daß seine Frau etwas Vorteilhaftes ausgedacht hatte.


Vierzehntes Kapitel.
Neue Freundschaft und die alte nicht vergessen.

Am Morgen darauf stand die Wirtin unter der Haustür und hielt ihre Umschau über das Wetter und was sich etwa über Nacht ereignet habe. Da kam der Bursche der Frau Menotti dahergegangen; der war zugleich Herr und Knecht auf dem schönen, fruchtreichen Gute der Frau, denn er verstand die Garten- und Feldarbeit und regierte und besorgte alles selbst und hatte es gut. Darum pfiff er auch fortwährend.

Als er nun vor der Wirtin stand, stellte er das Pfeifen ein wenig ein und sagte: wenn der junge Musikant von gestern Abend noch nicht weiter sei, so solle er zur Frau Menotti herüberkommen, das Büblein wolle ihn noch einmal geigen hören.

„Ja, ja, wenn es der Frau Menotti nur nicht zu stark pressiert“, sagte die Wirtin, indem sie beide Arme in die Seite stemmte, zum Zeichen, daß sie nicht in der Eile sei. „Vorderhand liegt der Musikant oben in seinem guten Bett und schläft noch tapfer, und ich gönne ihm seinen Schlaf. Der Frau Menotti könnt Ihr sagen, ich wolle ihn einmal vorbeischicken, denn er gehe nicht weiter, sondern

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Johanna Spyri: Heimatlos. Gotha 1878, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Heimatlos_(Spyri)_067.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)