Seite:De Merian Mainz Trier Köln 073.jpg

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geschenckt / vnnd von solcher wider zu Lehen empfangen / vnd nachmals den Graffen von Virnenburg zum Affter-Lehen gegeben worden seye.

Priedel / an der Mosel / nennet obgedachter Leodius, ein Stättlein / oberhalb Zell / wird aber vielleicht Brideren seyn / welcher Name in den Tafeln stehet.

Prumen / ein mächtig / vnd reiche Abbtey / in dem Ardenner Wald / vnnd dem Trierischen Ertzstifft gelegen / auch selbigem incorporiert / dessen Reichs-Anschlag vorhin absonderlich / einer zu Roß / vnnd dreyzehen zu Fuß / Monatlich gewesen ist.

Reol / von welchem Ort Ortelius, in obangezogenem Itinerario Gallo-Brabantino, schreibet: Daß zur Rechten Hand der Mosel / nahend zwo Meilen vnter Trier / vnd ein Steinwurff von der Mosel / das Dorff Reol / in der Höhe lige / so mit Bergen fast vmbgeben / allda nicht so gar vor vielen Jahren / das Schloß Rigelburg (so Trierisch) erbawet worden / da vorhin der Alten Rigodolum, gestanden / dessen Tacitus gedencket: Wiewol andere / so deß Ammiani Marcellini Beschreibung folgen / Coblentz darfür halten; wider welche aber besagter Ortelius, streiten thut,

Salm / In Ardenn. In der Trierischen Chronick stehet: Daß Ertzbischoff Johannes II. zu Trier / so Anno 1503. gestorben / die Graffschafft Salm in Ardenn / vmb zehen tausend Gülden / von Petro, Herrn von Reifferscheid / erkaufft habe. Muß also dieses ein andere Graffschafft / als die jenige / daran Lothringen / vnnd die Rheingraffen / Theil haben / seyn / deren Anschlag auß der Reichs-Matricul zuersehen ist. Guiceiardinus, in Beschreibung Niderlands / sagt: Es lige das Stättlein Salm / so Graffschafft Titul habe / vierzehen Meilen von Lützenburg. Aber offterwehnter Ortelius heißt es nur ein Dorff / auff einem Berge / vnd rauhen Ort / zwischen hohen Steinfelsen; vnd dann etwas ferners ein Schloß / gleiches Namens / auff einem etwas nidern Berg / in der Enge zween höhern Bergen / gelegen: Da vnten im Thal etliche Häuser seyn / vnnd ein Bächlein / darbey die schwartze Schifferstein außgearbeitet werden / die man zum Decken brauchet / so allhie sonderlich gelobt werden. Von hinnen ist er / Ortelius, durch den Ardenner Wald / nach dem Stättlein Hufalize, drey Meilen gereyset.

Selters / wird vor ein Trierisch Stättlein gesetzt / vnd sagt D. Philippus Weber / de thermis Wisbadensibus, am 30. vnd 42. Blat / daß zwischen dem Trierischen Stättlein Selters / vnd Camberg / Saurwasser herfür quelle.

Stoltzenfelß / ein Trierische Statt / vnd Schloß / wie in der Trierischen Chronick stehet / so der LXXXVIII. Bischoff zu Trier / Arnoldus, zubevestigen befohlen hat.

Thus / so Munsterus ein Westerreich-Trierische Statt nennet / allda ein Saltzertz seye.

Welmenach / eine Meil vnter S. Goar / am Rhein / ein beschlossener Flecke / sampt einem Berg-Schloß / ist Trierisch / gehört vnter das Ampt Poppart.

Zell / an der Mosel / zwischen Trarbach / vnnd Beilstein / so Leodius ein Stättlein nennet. Vnd schreibet Carve in seinem Reyßbüchlein / part. 2. Daß vor kurtzer Zeit / in solchem Stättlein / der Obriste Johann Beer von Laer / gelegen seye; welches die Weymarische nicht haben vbermeistern können.

Vber die erzehlte Ort / setzet man auch noch etliche Schlösser / so Trierisch seyn sollen; deren guten Theils oben in Beschreibung dieses Ertzstiffts gedacht worden: Als Arr / Bischoffsstein / Baldenstein / Coppa / Coverna / Dune / Eberstein / Freudenberg / Freudenstein / Grimburg / Hunolstein / S. Johannsberg gegen Dun / Kempenich / Kerlich / Marienburg / Neu-Castell / Rusenberg / Sarestein / Schura / Schoneck / Sirßberg / Sternenberg / Tryß / etc. Von denen wir / ausser deß Namens / sonsten wenig finden können.

Es stehet gleichwol in der Franckfurtischen Frülings-Relation deß 43. Jahrs: Daß im December Anno 1642. etliche Hessische Trouppen / das Chur Trierische Schloß Freußberg / am Westerwald / vberfallen / vnnd eingenommen / vnnd gute Beuten da gemacht: Welchen Orth aber die Trierischen im Mayen deß 43. Jahrs / wider / durch Vbergab / einbekommen haben / wie in der Herbst-Relation / pag. 50. zulesen. Siehe auch den tom. 4. Theatri. Europaei fol. 856. Andernacus von den Bädern gedencket / am 132. Blat / deß Stättleins Wimmingen vber der Mosel / in dem Conderthal / allda ein guter Sauerbronn seye; dessen Tugenden er daselbst beschreibet.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Colonia et al.. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1646, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Mainz_Trier_K%C3%B6ln_073.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2021)