bereits bis zur Unerträglichkeit dunstig gewordenen Raum.
Ernst, der dicke Mediciner und die ruppige Bestie folgten mir auf dem Fuße nach. Draußen erfaßte mich plötzlich wieder eine wilde, unerklärliche Wuth. Meine sonst so klare, ruhig höhnende Stimme klang zitternd, heiser und rauh, als ich mir jede Einmischung seitens eines Unberufenen verbat.
Fontana entgegnete mir mit einer ans Fabelhafte grenzenden Unverschämtheit, er habe aus Mitleid mit mir so gehandelt, denn er habe durch seine Intervention es für möglich machen wollen, daß ich noch weiter in dieser Gesellschaft verkehren könne.
Meine Antwort war wohl rücksichtslos, sie berührte einen Punkt in meines Widerparts schmutziger Vergangenheit, der ihn schmerzte, so bar alles Ehrgefühles er auch war, und alle seine Moral und Entrüstung schurkische Heuchelei. Er wußte sich in seiner tollen Raserei nicht anders mehr zu helfen, als daß er mir ein unsäglich gemeines Wort zurief, dessen sich selbst betrunkene Kutscherknechte schämen würden, wenn sie nicht gerade auf einem selbst bei dem verbittertsten Proletariate selten vorkommenden niedrigen Grade der Feinfühligkeit und des Anstandes stehen.
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/076&oldid=- (Version vom 31.7.2018)