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die Gasflammen heruntergeschraubt. Es war kein Mensch hier. Ich setzte mich allein in eine Ecke und verzehrte einen in ranziger Butter gebratenen Fisch und bestellte sodann ein Glas braunes Bier. Das Zeug schmeckte fürchterlich öd und fade.

Ich saß so lange allein, wohl über eine gute Stunde, daß ich gar nicht mehr wußte, warum ich eigentlich hergekommen war. Meine Gedanken weilten bei einem ganz andern Bild, das mich namenlos entzückte.

Endlich kam Fontana angerückt, anscheinend sehr geschäftig, wie immer, in der Hand hielt er eine Notenrolle, um den schmutzigen, langen Hals trug er ein weißes Seidentuch. Daran werde ich denken, so lange ich lebe, es wird überdies nicht mehr lange sein.

Dieses Tuch gehörte Ernst. Er hatte es sich ohne Zweifel von ihm ausgeliehen.

„Du wirst mich schon entschuldigen, lieber Knut“.

„… Bitte, bitte“.

Wir kamen rasch ins Gespräch. Er saß natürlich auf dem hohen Roß. Er triumphierte, strahlte. Anfangs wies er alle Annäherungsversuche mit dem Hohn eines barbarischen Siegers zurück. Dann that er so, als stellte er seine Bedingungen. Ich mußte

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/113&oldid=- (Version vom 31.7.2018)