seinen Bart und hatte seine Augen und seinen Mund. Mit seiner rechten Hand rührte er an sein Herz, welches sofort barst. Neue, rothe, rauchende Springquellen floßen heraus. Plötzlich hielt er einen goldenen Becher in der Hand und füllte ihn mit seinem Blut und bot ihn mir dar. Aber ich konnte ihn nicht erreichen.
Gib, gib mir, gib mir, bat ich, gib mir, denn ich verdurste.
„Ich verdurste!“ schrie ich mit aller Kraft.
Dumpf hallte meine Stimme in dem engen Raume wieder und kroch in alle Ecken.
Da kam ich zu mir.
Welch ein auffallendes Benehmen!
Aber ich war zum Glücke ganz allein. Die Lichter am Altar waren erloschen, die Messe beendet, der Priester fort.
Ich trat aus der Bank, stäubte mit meinem Taschentuche meine Knie ab und verließ die Kirche.
Mein Gott! Was einen doch so ein bißchen Mord in Aufregung versetzen kann!
Tant de bruit pour une ommellette!
Die Sonnenstrahlen fielen schräg in die stille Straße. Am Ende derselben an der rechten Ecke
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/132&oldid=- (Version vom 31.7.2018)