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„Ja, vor vier Monaten hat mir der Storch einen Bruder gebracht – einen so kleinen. Er heißt Fritz.

Mir kamen die Thränen in die Augen. Ich hätte so gerne das Kind herzhaft geküßt.

Da kam die Mama. Eine junge, sehr schöne und sehr feine Dame. Sie hatte ein Kleid aus pfirsichfarbener Seide an, die Taille aus dem gleichen Sammt, mit an den Achseln weiten Ärmeln und an der Brust einen Einsatz in Form einer halbgeöffneten Blumenkrone, deren Inneres von einem flockigen Pelz besetzt war. Am Busen trug sie zwei prächtige Dijon-Rosen. Sie nahm das Mäuschen bei der Hand und führte es sachte fort, indem sie mir freundlich lächelnd zunickte. Das Kind sah sich nach mir fortwährend um.

Vor dem Ausstellungspalaste stand eine lange Reihe von Wagen. Einige vorübergehende Bekannte grüßten flüchtig. Ich dankte nicht.

Ich löste ein Billet und kaufte einen Katalog.

Im Entrée nichtssagende Büsten. Portraits feister, selbstzufriedener Spießbürger. Ich spuckte aus.

Im russischen Saal ein Bild von Werestschagin: „Marschall Davoust im Tschudor Kloster“, pastos gemalt. Ich blätterte im Katalog und las: Saal I

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Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/135&oldid=- (Version vom 31.7.2018)