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jetzt vor Lotti auf, wie aus Nebeln eines Lebens, das jenseits liegt von jener Welt, in der man ausruht und doch satt wird. Und in die langen Stunden, die sie einsam in ihrem Zimmer verbrachte, müde und willenlos, wie sie es früher nie gekannt, krochen langsam die Zweifel, die entweder zur Verzweiflung werden oder die große Befruchtung bringen, heilige, gefährliche Schwangerschaft und neues Leben. Zweifel an allem, woran sie bis jetzt geglaubt, wofür sie sich eingesetzt in seliger Begeisterung, mit heißen Wangen und klopfendem Herzen, wonach sie gelebt und gestrebt, wofür sie eiserne Bande zerbrochen und neue, fröhliche, grünende geknüpft hatte. Daß die Frauen hinaus

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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/026&oldid=- (Version vom 31.7.2018)