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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

ichs nicht verdiene – wozu nütz ich denn, wenn ich dem Herrn für sein vieles Geld nicht einmal eine fröhliche Stunde gebe? Nein gnädiges Fräulein. Ich kann nicht länger das Brod ihres Herrn Vaters essen, oder er muß mich ihm beweisen lassen, daß ich ihn nicht drum bestehle.

Angelika. Ruhig, ruhig lieber Mann! Das wissen wir alle, daß Sie das, und noch weit mehr, verdienen.

Biber. Mit ihrer Erlaubniß mein Fräulein. Davon können Sie nicht sprechen. Daß ich meine zwölf Stunden des Tags seinen Garten beschicke, daß ich ihm nichts veruntreue und Ordnung unter meinen Leuten erhalte, das bezahlt mir der gnädige Herr mit Geld. Aber daß ich es mit Freuden thue, weil ich es ihm thue, daß ich des Nachts davon träume, daß es mich mit der Morgensonne heraustreibt – das mein Fräulein, muß er mir mit seiner Zufriedenheit lohnen. Ein einziger Besuch in seinem Park thut hier mehr als alle sein Mammon – und sehen sie mein gnädiges Fräulein – das eben wars, warum ich sie jetzt habe. –

Angelika. Brechen sie davon ab, ich bitte. Sie selbst wissen, wie oft und immer vergeblich – Ach! sie kennen ja meinen Vater.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_102.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)