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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

So bewein ich dich, Getödteter!
Ach! das letzte Bad, das deinen Körper wusch,
Ward zum Todeslager dir.
O! weh mir, weh!
O des mörderischen Beiles,
Das, o Vater! dich erschlug,
O des traurigen Geschickes,
Das von Troja dich zur Heimath rief.
Nicht mit heiligen Binden,
Nicht mit Kränzen empfieng dich die Gattin
Mit verborgnen Todeswaffen
Schug sie, Vater! dich, und häufte
Auf des Buhlers Haupt zugleich Verderben.

Das Chor.
Agamemnons Tochter, ich komme
Zu dir in die ländliche Hütte.
Vernimm die Botschaft, die mir eben izt
Ein Mykenäer vom Gebirge hergebracht:
Drei Tage lang sei Härens Fest zu feiern
Verkündigt, alle Mädchen in der Stadt
Bereiten sich zu schmücken dieser Göttin Fest.

Elektra.
Zur Fröhlichkeit, ihr Freundinnen!
Ist nicht mein Herz gestimmt;
Ein goldner Halsschmuck ziemet nicht
Dem Mädchen, welches traurt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)