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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Ihnen zur Seite giengen oder in ihre Fußstapfen traten noch manche Schriftsteller, vom Geiste der Weltweisheit geleitet, oder von edler Vaterlandsliebe erwärmt. Unter ihnen sind besonders der kennenswürdige Raynal, der die Verheerungen des Europäischen Lasters in den fremden Welttheilen darstellte, und, wohin er immer seine feurige Blicke trug, dem Fanatismus und der willkührlichen Gewalt ein Brandmal aufdrückte; und Mably, Rousseau's Freund, der mit strengem Ernst Prachtaufwand und unverhältnismäßigen Reichthum bekriegte, durch das Chaos der entarteten französischen Verfassung hindurch bis in die frühere Jahrhunderte die Spuren der Freiheit und der verschwundnen Volksrechte verfolgte, der Nation in der Versammlung der Generalstaaten ihre große Hülfsquelle zeigte, und voll prophetischen Geistes fürchtete, nicht, sie möchten zu schlaff, sondern, sie möchten zu thätig seyn.

Denn die öffentliche Meinung fieng mehr und mehr an, gegen den Druck der Vorurtheile und der Misbräuche sich aufzulehnen, und befestigte sich trotz den Bemühungen des Despotismus. Umsonst sucht' er die Schriften, aus welchen Aufklärung hervorströmte, mit einer Schande zu brandmarken, deren Austheilung nicht in seiner Gewalt war: Umsonst wurden ihre Verfasser aus Frankreichs Gränzen verbannt, oder in seinen Gränzen verfolgt. Seit alle Staaten Europa's

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_057.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)