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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

den sie wandeln müssen, um zu ihrem Ziele zu gelangen, als mit einem einzigen zu gehen. Heimdal, kennst du keinen solchen Mann?

Heimdal.

Fünf Gerechte forderte Gott von Abraham, wenn er Sodoma und Gomorra schonen sollte.

Balder.

Aber kennst du alle? Sieben tausend habe ich mir gespaart, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor den Götzen, sagte der Herr zu Elisa, als dieser glaubte, er sey der einzige; um dir auch aus der Schrift zu antworten.

Heimdal.

Werden diese aber am meisten gelesen, die deinem Bilde gleichen? Ist es nicht der Geist unsers Zeitalters, sich an dem Schlechten zu weiden, und mit dem Lobe des Guten nur zu prahlen? Doch davon ein andermal. Wenn nun aber die Schriftstellerey so viel Gutes bewirken kann, zu was nützen die Universitäten? Sie sind ja gerade so eingerichtet, als wenn die Buchdruckerkunst noch zu erfinden wäre. Was soll es denn nützen, daß der Hr. Professor seine Hefte selbst abliest, er darf sie ja nur drucken lassen, so kann sie jeder nach seiner Bequemlichkeit lesen.

Balder.

Dieß ist freylich wahr, aber dieß macht die Universitäten doch nicht unnütze. Wer rechnet die

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_117.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)