sein wird, frei und ungehindert thun und dazu, wenn es nötig sein wird, die Hilfe des weltlichen Arms anrufen“.
Schon damals vermuteten manche, der Papst habe mit dieser Bulle etwas ganz andres beabsichtigt; es seien zwar die Hexen genannt, aber eigentlich die Ketzer gemeint gewesen; um unter diesem für das gemeine Volk annehmbaren Vorwande nach und nach jene furchtbare Inquisition selbst einzuführen, welche in andern Ländern schon seit dem Jahr 1216 bestand, gegen welche sich aber die Deutschen von jeher auf das kräftigste gesträubt hatten.
In der That wurden in der Folgezeit an vielen Orten, so namentlich in Bamberg, Würzburg, dem Münsterlande, die Prozesse wegen Zauberei als Mittel benutzt, die Gegenreformation durchzuführen, die Evangelischen und an andern Orten namentlich die Waldenser zu verfolgen.
Institor und Sprenger unterzogen sich ihrem Auftrag mit größtem Eifer. Um auch mit den Waffen der Wissenschaft das ihrige zu thun, schrieben sie mit Approbation der theologischen Fakultät in Köln ein wahrhaft berüchtigt gewordnes Buch, den
Oskar Wächter: Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland. W. Spemann, Stuttgart 1882, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/118&oldid=- (Version vom 31.7.2018)