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Indra unterdessen drang mit Boris in die Tiefen der indischen Mystik — soweit dies in acht Tagen möglich war, heißt das.

Viele, die meisten der Tempel, sind für Fremde gar nicht zugänglich, aber sie hörte die aufreizende, barbarische Musik und das Geschrei und Tanzen der zahllosen, grellbunten Scharen, die sie hineinströmen sah. — Sie stand mit Boris auf der Terrasse des Hauses, gegenüber dem großen Tempel. Da sah sie erst einen jeden bei dem Blumenverkäufer im Erdgeschoß eine der grellgelben Blütenketten von „Gendalflowers“, wie man sie hier nannte, kaufen. (Sie kannte sie noch von ihres Vaters Rosengarten, dort hießen sie Studentenblumen.) „Wo kommen sie nur mit den Tausenden von Metern Blütenketten hin?“ — „Sie bekränzen die Altäre, sie bekränzen die Linghams damit“, sagte Boris. Dies Gemisch von Buddhismus und altem Hinduglauben, dem Brahma-Wischnu-Shivakult, war ihr das Befremdlichste. In manchen Tempeln war sogar beides vereinigt, und in den Köpfen vieler Inder sicherlich auch. Sie beteten zu Buddha und trieben eifrig

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Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/158&oldid=- (Version vom 17.8.2016)