bei Mondenschein. Und dann ziehst du in dein neues Kloster.“ — Am anderen Morgen früh, es war noch empfindlich kalt, fuhr Indra mit Boris auf dem „Pearlship“, dem Perlschiff eines reichen Inders, dem es schmeichelte, Europäern seine kleine Jacht zu zeigen. Sie fuhren langsam, ganz langsam den Ganges hinauf. Die Sonne glomm empor und tauchte alles in Glut und Glanz. Tausende, Hunderttausende von Menschen badeten in der „heiligen Flut“. Man konnte sich kaum denken, daß es so viele Menschen gibt, wie sie hier als leuchtende Punkte auf und nieder in das Wasser tauchten. Nichts Keuscheres wie das Bad der Hindufrauen, und wie sie dann aus den Fluten steigend den trockenen Saron mit dem durchnäßten vertauschen — man merkt es kaum. Die ganze Flut war von Gendalblumenketten durchleuchtet. Alle „Ghats“, die breiten Treppen, die zum Fluß führen, waren buchstäblich überdeckt mit Menschen.
„Siehst du dort die Gruppe von Frauen mit den dunkellila Sarons?“ fragte Boris. — „Ja, aber warum tragen die keinen Schmuck, weder an
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/165&oldid=- (Version vom 17.8.2016)