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das die von den Colonesern ußer Rom erstlichs entsprungen und herkommen, vermeldet darbei, das der erst Ferfridus gehaißen und im die grafschaft Zollern von kaiser Hainrichen dem dritten[1] ingeben seye. Sollt ein wunder nemen,

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woher diser Rixner mit solcher fantasei[2] keme, seitmals darzuthuon (got geb, was die welschen heuchler schreiben), das der Coloneser nam der zeit in Rom unerkannt oder doch in kainer besondern achtung gewesen[3]. Aber dise graven kommen ohnzweifenlich von den alten fürsten von

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Bayrn, den Welphen; das beschaint sich am helmklainat mit dem bracken wol, zugleich auch wie das wappen der alten graven von Hailigenberg, die auch von solchem geschlecht der Welphen sollen abkommen sein, gleichwol umb ain guets elter sein dann Zollern. Es hat sich bei

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dreihundert jaren ungefärlich begeben, das die Schenken von Staufenberg in vil jaren kainen turnier nie haben besucht; damit ist es irenthalben dohin kommen, das man zu selbiger zeit kain Schenken von Staufenberg in turnier hat wellen einreiten oder zulassen; wie dann der zeit gepreuchlich, so

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ain geschlecht inerhalb ainer benannten anzall jaren kain turnier besucht und dessen nit erhebliche ursach hat fürbringen künden, so hat es große müeh gebraucht, das er zugelassen worden; er hat auch alsdann vor den turniervögten und andern darzu verordneten sein adenlichs

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herkomen und geschlecht, dergleichen wie er, auch seine voreltern, sich gehalten, müeßen mit urkunden und kuntschaften darthuen. Sollichs ist den Schenken von Staufenberg [1382] auch begegnet, sie haben ir herkommen auch müeßen beweisen. Da hat sich an kuntschaften und sonst grundlichen

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erfunden, das der Zollnerberg, so vor vil jaren ain pfarrkirch und in sant Michels ehr ist geweicht, den Schenken von Staufenberg zugehört, sie auch lange jar, darvor und die graven von Zollern uf den perg gebawen, iren sitz und residenz zu Zell under dem Zellerhörnle unser von dem

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bruederhaus gehapt und also von unverdechtlichen jaren in adenlichem standt und wesen seyen geachtet und gehalten worden und Schenken von Zell genannt worden; der merertail



  1. dem dritten ergänzt.
  2. s. darüber Waitz, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter der Herrschaft König Heinrichs I, s. 191 ff.
  3. vgl. Crusius, Annales suevici, lib. VI partis II, s. 196.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_016.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)